Seit mehreren Monaten befindet sich das temporäre Unterbringungszentrum Palexpo in Genf inmitten einer alarmierenden Gesundheitskrise. Die ukrainischen Flüchtlinge, die aufgrund des Konflikts in der Ukraine dort untergebracht sind, haben nicht nur mit prekären Lebensbedingungen zu kämpfen, sondern auch mit einem anhaltenden Befall von Bettwanzen und Hygieneproblemen aufgrund von Vogelkot. Diese Bedingungen verwandelten ihren Alltag in einen wahren Albtraum.
Ein anhaltender Befall mit Bettwanzen
Bettwanzen, die sich bekanntermaßen von menschlichem Blut ernähren und schmerzhafte Bisse verursachen, befallen seit Oktober 2022 die Halle 7 des Palexpo-Zentrums. Diese Parasiten, die besonders schwer auszurotten sind, vermehren sich in den Matratzen und Möbeln und führen zu einer unerträglichen Situation für die 400 Flüchtlinge, die dort untergebracht sind. Trotz der kontinuierlichen Desinfektionsbemühungen des Hospice Général, das für die Verwaltung des Zentrums zuständig ist, bleibt der Befall bestehen, da dieoffene Architektur der Halle die Umsetzung strenger Maßnahmen erschwert.
Les Moineaux : Un Problème Insurmontable
Neben Bettwanzen müssen sich die Flüchtlinge auch mit Spatzen auseinandersetzen, die in Halle 7 eingedrungen sind. Diese gesetzlich geschützten Vögel sind unmöglich auszurotten und koten regelmäßig auf die persönlichen Gegenstände und Möbel der Flüchtlinge. Die Matratzen, die bereits von Bettwanzen befallen waren, wurden nun durch die Ausscheidungen der Vögel verschmutzt, wodurch die Lebensbedingungen noch unhygienischer wurden.
Das Hospice général war sich des Ernstes der Lage bewusst und versuchte, sensible Bereiche wie die Bereiche für die Lebensmittelverteilung zu schützen und Planen anzubringen, um den Zugang der Vögel einzuschränken. Diese Maßnahmen sind jedoch nur Notbehelfe und die Lebensbedingungen für die Bewohner sind weiterhin sehr schwierig.
Eine vorübergehende Situation, die andauert
Obwohl Halle 7 als vorübergehende Lösung gedacht war, leben die Flüchtlinge dort bereits seit mehreren Monaten, einige sogar seit über einem Jahr. Angesichts eines stetigen Zustroms von Neuankömmlingen hat das Hospice général Schwierigkeiten, stabile Unterkünfte für die Flüchtlinge zu finden, wodurch sich die Dauer ihres Aufenthalts unter prekären Bedingungen verlängert.
Die Situation ist umso komplexer, als die Institution trotz des Ausmaßes des Problems nicht mit einer unmittelbar bevorstehenden Schließung der Halle 7 rechnet. Regelmäßige Desinfektionen und der Einsatz von Spezialfirmen haben bisher nicht zu einer dauerhaften Lösung der Befall- und Gesundheitsprobleme geführt.
Die psychologischen und gesundheitlichen Auswirkungen
Die prekären Lebensbedingungen im Palexpo haben große psychologische und gesundheitliche Auswirkungen auf die Flüchtlinge. Bettwanzen Bisse führen zu Juckreiz, allergischen Reaktionen und Schlafstörungen. Vogelkot trägt dazu bei, dass die Umgebung zunehmend unhygienisch wird, was für die Bewohner, die durch ihren Flüchtlingsstatus bereits geschwächt sind, Stress undÄngste verursacht.
Kurzfristige und langfristige Lösungen
Um eine Lösung für diese Krise zu finden, setzt das Hospice General weiterhin Desinfektionsmaßnahmen mit Unterstützung von Experten für Schädlingsmanagement um. Es muss jedoch eine dauerhafte Lösung gefunden werden, um den Flüchtlingen eine gesündere und stabilere Unterkunft zu bieten. Die Schweizer Flüchtlingshilfe empfiehlt unter anderem die Einrichtung von Wohnmodulen oder Zelten, um die Privatsphäre der Bewohner zu verbessern und die Belästigung durch Insekten und Vögel einzudämmen.
Schlussfolgerung
Die Lebensbedingungen in der Palexpo-Unterkunft werden für die ukrainischen Flüchtlinge immer schwieriger, da sie zwischen einem anhaltenden Befall mit Bettwanzen und den durch Spatzen verursachten Problemen mit der Hygiene gefangen sind. Obwohl das Hospice General Desinfektionsmaßnahmen durchführt und versucht, Lösungen zu finden, übersteigt das Ausmaß des Problems die derzeitigen Möglichkeiten. Es müssen unbedingt langfristige Lösungen gefunden werden, um eine würdige und sichere Unterbringung der Flüchtlinge zu gewährleisten und gleichzeitig die ökologischen und gesetzlichen Auflagen zu erfüllen.